Die Mitglieder des Netzwerks

Jan-Hendryk de Boer (Sprecher)
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ideen- und Gelehrtengeschichte des Spätmittelalters, die Geschichte des Papsttums und die Geschichtstheorie. Im Netzwerk arbeitet er zur Rolle von (De-)Legitimierung von Herrschaft, Intentionszuschreibungen zwischen Christen und Juden sowie gelehrter Reflexion über Intentionszuschreibungen und ihre Grundlagen.

Marcel Bubert (Sprecher)
ist Historiker am Historischen Seminar der Universität Münster. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Wissensgeschichte, Universitätsgeschichte und Expertenkulturen, Medialität und Kulturtransfer, sowie Kultur- und Geschichtstheorie. Im Netzwerk widmet er sich u.a. der Funktion von Intentionszuschreibungen in Verschwörungsnarrativen, Täuschungsvorwürfen und Deutungskämpfen.

Pia Claudia Doering
unterrichtet französische und italienische Literaturwissenschaft am Romanischen Seminar der Universität Münster. Sie leitet zudem ein Forschungsprojekt am Exzellenzcluster „Religion und Politik“, das sich der Darstellung von Verstellung und Heuchelei in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit widmet. Im Netzwerk beschäftigt sie sich mit Absichtserklärungen und Intentionszuschreibungen in Paratexten wie Widmungen und Vorwörtern.
Theresa Jäckh
ist Assistant Professor für mittelalterliche Geschichte mit Schwerpunkt Mittelmeerraum an der Universität Durham. Ihre Forschungsthemen betreffen Landschaften/Räume und Gesellschaften, die von religiösen und politischen Expansionen erfasst und in der Folge erheblich durch transkulturelle Kontakte und Kommunikation geprägt wurden. Die erste Monographie handelt von der urbanen Transformation Palermos unter muslimischer und christlicher Herrschaft (9.‒13. Jhdt.) und das zweite Buchprojekt untersucht Rechtsauskunft und Rechtsentscheide zu interreligiösen Fragestellungen und Vergehen aus vergleichender Perspektive (jüd., islam., lat.-chr.).
Im Netzwerk befasst sie sich mit Intentionszuschreibung vor Gericht, Intentionsverhandlungen in Rechtsgutachten und der Herausbildung oder Verschiebung von Normen und Zugehörigkeiten.

Rabea Kohnen
ist seit 2019 als Assistenzprofessorin in der Germanistischen Mediävistik an der Universität Wien tätig. Ihr Forschungsgebiet umfasst neben der historischen Narratologie auch materialphilologische und kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Ein aktuelles Buchprojekt beschäftigt sich mit Formen und Funktionen der Erzählstimme in der deutschsprachigen Bibeldichtung um 1300. Im Rahmen des Netzwerkes interessiert sie sich für Techniken der Motivierung mit besonderem Augenmerk auf antagonistische Konstellationen.

Ulla Kypta
arbeitet als Juniorprofessorin für die Geschichte des Späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Hamburg. Ihr Schwerpunkt liegt in der Wirtschaftsgeschichte (insbesondere Nordeuropas), ihren Methoden und Theorien. Daneben interessiert sie sich für die Geschichte der Hanse, vor allem für deren wenig erforschte Spätzeit im 16./17. Jahrhundert. Im Netzwerk beschäftigt sie sich mit den Intentionszuschreibungen, mit denen auf Hansetagen argumentiert wurde, und außerdem mit der Annahme der Nutzenmaximierung bei ökonomischen Akteuren.

Christoph Mauntel
ist Mittelalterhistoriker an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Praktiken und Narrative der Gewalt, die Kulturgeschichte des Politischen (Herrschaftsvorstellungen, Aufstände und Protestkulturen) sowie die Kartographie und geographische Vorstellungen des Mittelalters. Im Netzwerk arbeitet er u.a. zu Diskursen um die befürchtete Eroberung Europas, zu Delegitimierungsstrategien sozialer Bewegungen und zu Feldherrenreden.

Katharina Ulrike Mersch
ist akademische Oberrätin a. Z. für die Geschichte des Mittelalters an der Ruhr-Universität Bochum. Sie beschäftigt sich in zumeist sozialhistorischer Perspektive mit der Ordens- und Klosterforschung, Exkommunikation und Interdikt, Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie der visuellen und medienübergreifenden Kommunikation. Derzeit erforscht sie das Agieren und die Wahrnehmung von Menschenmengen im Hoch- und Spätmittelalter.
David Passig
ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters an der Universität Duisburg-Essen. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit religiösen und kirchlichen Reformbewegungen, mit der Selbst- und Fremdwahrnehmung des Episkopates und mit der Historiographie des Hochmittelalters.

Kristin Skottki
ist seit 2016 Juniorprofessorin für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Bayreuth. Ihre Dissertation wurde bei Waxmann unter dem Titel „Christen, Muslime und der Erste Kreuzzug. Die Macht der Beschreibung in der mittelalterlichen und modernen Historiographie“ im Jahr 2015 veröffentlicht. Jüngst hat sie zwei Sammelbände mitherausgegeben („Verknüpfungen des neuen Glaubens. Die Rostocker Reformationsgeschichte in ihren translokalen Bezügen“, Vandenhoeck & Ruprecht 2020 und „The Making of Crusading Heroes and Villains“, Routledge, 2021) und sie ist auch Mitherausgeberin der Buchreihen „Transcultural Medieval Studies“ (Brepols) und „Global Histories before Globalisation“ (Routledge). Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die spätmittelalterliche christliche Frömmigkeit und jüdisch-christliche Beziehungen im Mittelalter, crusader medievalism sowie Intersektionalität und Globalgeschichte als Annäherungen an vergangene und gegenwärtige Historiographien.

Karl Ubl
ist Professor für Geschichte des frühen und hohen Mittelalters an der Universität zu Köln. Seine Forschungen befassen sich mit der Kulturgeschichte des Rechts von der Spätantike bis zur „Revolution“ des Rechts im 12. Jahrhundert. Im Kontext des Netzwerks interessieren ihn die Möglichkeiten der Rekonstruktion intentionaler Horizonte von Gesetzgebung und Kodifikation sowie die Diskurse über Absicht in Straftheorie und Strafpraxis des frühen Mittelalters.

Ueli Zahnd
ist Professor für intellectual history der Reformationszeit am Institut d’histoire de la Réformation der Universität Genf. In seiner Forschung interessiert er sich für die intellektuellen Traditionen in der Transitionsphase des 15. und 16. Jahrhunderts und insbesondere für die spätmittelalterlichen Einflüsse auf Reformation und frühe reformierte Orthodoxie. In seine Forschung bezieht er gerne die Ansätze der Digital Humanities mit ein.